27.03.2014 // Wie tickt München? Auf der Suche nach der Eigenlogik unserer Stadt
09.04.2014 // Wohin wächst München – Stadt, Land, Schluss?
07.05.2014 // Second City –­ wie wiederverwertbar ist die Stadt?
21.05.2014 // Willkommen in München! Wie und wo leben Flüchtlinge in unserer Stadt?

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STADTfragen
Wie tickt München? Auf der Suche nach der Eigenlogik unserer Stadt

Donnerstag, 27. März 2014, 19.00 Uhr
Halle 6, Dachauer Straße 112d

Im Alltagswissen existieren zum Teil sehr genaue Vorstellungen darüber, was das Eigene einer Stadt ausmacht. Jede Stadt produziert ihre ganz eigenen Bilder, Klischees oder Verhaltensweise. Das Konzept der Eigenlogik der Städte fragt danach, ob und auf welche Weise eigenlogische Muster in verschiedenen Handlungsfeldern wie z.B. Stadtplanung, Beteiligungsprozesse oder der kulturellen Praxis auftreten, sich reproduzieren oder verändern. Die Forschungsarbeit von Kristina Siekermann „Kleider machen Städte – zur Eigenlogik von München und Frankfurt am Main“ erforscht das Spezifische, das Eigene der beiden Städte am Beispiel der Mode.

Wir nehmen die Arbeit zum Anlass, über München zu diskutieren. Wie tickt München? Wie nehmen wir München wahr und wie beeinflusst uns die Stadt – in unserem Lebensalltag, unseren gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Aktivitäten, unserer beruflichen Praxis?  Wollen wir über den Tellerrand hinaus schauen? Müssen wir uns radikal befreien? Wie und wo in München fühlen wir uns gut aufgehoben? Prägen wir München oder werden wir von München geprägt?

Referentin: Kristina Siekermann, Soziologin

Kommentatoren:
Jörg Hittenkofer, Gottseidank, Trachtenmode
Marina Lessig, Kreisjugendring München-Stadt
Micha Purucker, Choreograf, Tanztendenz München
Christian Schnurer, Bildhauer, Halle 6
Jutta-Höchst Stöhr, Evangelische Stadtakademie München

Moderator: Niels Beintker, Bayerischer Rundfunk

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STADTfragen unplugged
Wohin wächst München – Stadt, Land, Schluss?

Mittwoch, 9. April 2014, 19.00 Uhr
Niederlassung, Buttermelcherstraße 6

Referentinnen: Viktoria Luft, Landschaftsplanung/ Urbanistik & Vivian Bratone, Architektur/ Urbanistik

München wächst und wächst. Schon in diesem Jahr könnte die 1,5-Millionen-Marke geknackt werden, und auch die Metropolregion außerhalb der Stadtgrenzen legt zu. Ein Ende des Booms ist nicht absehbar. Bevölkerungsgewinne, Wirtschaftsdaten, Zukunftsaussichten – München ist überall Spitze. Doch inmitten allen Wachstums scheint die Ressource ‚Stadt‘ erschöpft zu sein: Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum nehmen zu, die Verkehrsinfrastruktur ist überlastet, Wohnraum wird knapp und teuer. Wer es sich nicht leisten kann, den spülen die Zentrifugalkräfte des Marktes in die Siedlungen des Stadtrands. An Münchens Rändern wird das Städtische zum dünnen Aufguss, während sich die Siedlungsentwicklung im Umland weitgehend unkoordiniert und fernab urbaner Leitbilder vollzieht. Wachstum stoppen oder toppen? Das ist keine Alternative mehr. Die Frage ist eher: Wie können wir das Wachstum gestalten, bevor es uns gestaltet? Und wie nutzen wir seine Chancen so, dass München eine Stadt für alle bleibt?

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STADTfragen unplugged
Second City – wie wiederverwertbar ist die Stadt?

Mittwoch, 7. Mai 2014, 19.00 Uhr
Niederlassung, Buttermelcherstraße 6

Referentin: Alexandra Rau, Volkskunde/ Europäische Ethnologie

Zwischen prekären Lebensverhältnissen und alternativ-urbanen Lebensweisen: Informelle Ökonomien gab es schon immer in der Stadt. Seit einigen Jahren ist das Flaschensammeln deren wohl präsenteste Form. Im Rahmen dieser Veranstaltung versuchen wir einen schmalen Grat zu gehen: zwischen existenziellen Fragen und der alternativen Nutzung der mannigfaltigen Ressource Stadt. Ausgehend vom Phänomen des Flaschensammelns in München wollen wir den Blick weit machen und – ohne sie zu ignorieren – über die ökonomische Notwendigkeit des Sammelns von Flaschen hinausblicken. Welche alternativen Konsum- und Lebensformen entstehen im urbanen Kontext und was ist die Motivation hinter diesen? Was können wir für unsere heute überinstrumentalisierte Recyclingkultur ableiten? Wie lässt sich die Ressource Stadt jenseits tradierter Wirtschafts- und Verwertungsweisen nutzen?

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STADTfragen unplugged
Willkommen in München! Wie und wo leben Flüchtlinge in unserer Stadt?

Mittwoch, 21. Mai 2014, 19.00 Uhr
Niederlassung, Buttermelcherstraße 6

Referentin: Silvia Kobel, Architektur/ Kultur- und Sozialanthropologie

Bis zu 100 Asylbewerber kommen täglich in München an. Zum ersten mal seit über zehn Jahren muss München selbst auch wieder Flüchtlinge unterbringen. Nach einer Prognose des Sozialreferats werden dafür jeden Monat etwa 200 neue Plätze für Asylbewerber benötigt. Wenn – ausgehend von dem Soziologen Pierre Bourdieu – die räumliche Positionierung einer Person als zuverlässiger Indikator für ihre gesellschaftliche Stellung gesehen werden kann, stellt sich die Frage: Wie und wo sollen Flüchtlinge in unserer Stadt in Zukunft untergebracht werden? Wie können und wollen wir Unterkünfte und Betreuung von Asylbewerbern gestalten? Heißt “Willkommen in München” auch: fremd, isoliert, abgeschieden? Ausgehend von der Situation in Wien fragt Silvia Kobel in Ihrer Entwurfsarbeit „Zurück auf Los – Konzept für die Unterbringung von Flüchtlingen in Wien“ nach der Gestaltung der Ankunfts- und Wohnräume von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Diese Transiträume fordern zu einer Diskussion aus verschiedenen Perspektiven auf: die individuelle Fluchtverarbeitung, das Ankommen und Aufbrechen in eine neue Gemeinschaft, die Unsicherheit im persönlichen Lebensweg aber auch die Verbindung zwischen den Ankommenden und der Stadtgesellschaft.

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